Bei Traditionen kommt es aufs Detail an

Darüber, was eine Tradition ist, lässt sich trefflich streiten. Fest steht aber: Wenn eine Veranstaltung seit mehr als 200 Jahren jeden Herbst stattfindet, ist der Begriff auf jeden Fall angebracht – auch dann, wenn es Jahre gab, in denen sie aus verschiedenen Gründen ausgefallen ist. Während viele jüngere Volksfeste in Deutschland und der Welt noch weit davon entfernt sind, sich „Tradition“ nennen zu können, dürfen sich das Münchner Oktoberfest und das Cannstatter Volksfest auf dem Wasen auf jeden Fall so bezeichnen. Schließlich wird ersteres seit 1810 und zweiteres seit 1818 begangen.

Die Arbeitskluft der Mägde

Doch nicht nur die beiden größten und beliebtesten Volksfeste der Welt an sich haben Tradition, sondern auch viele typische Elemente, die untrennbar mit ihnen verbunden sind. Da wären zum Beispiel die Trachten. Das Dirndl – das einzige Kleidungsstück, das von sich behaupten kann, dass alle Frauen gut darin aussehen – hat seinen Namen von den „Dirnen“. Damit sind die Mägde gemeint, die im 19. Jahrhundert auf den Bauernhöfen in Bayern und Österreich arbeiteten. Sie trugen ein Arbeitsgewand, bei dem das so genannte „Leiblgwand“ über das Hemd gezogen wurde. Dieses „Leiblgwand“ ist das, was wir heute als Dirndlkleid bezeichnen. Darüber trugen sie eine Schürze, oft aus alter Bettwäsche hergestellt, die beliebig oft gewaschen werden konnte – schließlich ging es in dieser Montur in den Stall, auf das Feld oder zum Putzen in die gute Stube.

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Links oder rechts?

Das ist hier die Frage! Seit 1930 kam das Dirndl zu Ruhm, als Städterinnen den Look der Mägde kopierten und standesgemäß aufmotzten. Die Kitsch-Operette „Im weißen Rössl“ mit Theo Lingen leistete ebenfalls einen entscheidenden Beitrag dazu, dass aus der Arbeitstracht eine Ausgehtracht wurde. Noch heute ist es so, dass die Frauen verschiedener Regionen unterschiedliche Dirndl tragen. Auf Oktoberfest und Wasen gelten diese Regeln natürlich nicht. Hier tragen die meisten Frauen das Dirndl, das ihnen am besten gefällt. Besondere Aufmerksamkeit gilt dabei der Schürzenschleife. Je nachdem, wo sie gebunden wird, hat sie eine Bedeutung: Eine Schleife auf der linken Seite – von der Trägerin aus betrachtet – bedeutet, dass sie Single ist. Damen, die sie auf der rechten Seite tragen, sind vergeben.

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Ein echter Allrounder: die Lederhose

Doch nicht nur bei den Frauen, sondern auch bei den Männern spielen in der Volksfest-Kleidung Traditionen eine große Rolle. An der Lederhose führt dabei kein Weg vorbei. Die „Krachlederne“ gehört nicht nur bei den Bayern zur Tracht, sondern auch bei anderen Alpenvölkern wie den Österreichern, den Schweizern und den Südtirolern. Weil das Original aus Hirschleder besteht, ist die ehemalige Funktionskleidung für Männer auch heute noch weiche, aber gleichzeitig robust und widerstandsfähig. Bei Hitze kühlt sie, bei Kälte wärmt sie und bei Regen hält sie trocken. Traditionell gehört über die Lederhose das Charivari, eine massive silberne Schmuckkette. Früher einmal war es ein Talisman für Jäger und sollte ihnen Erfolg bescheren. Auch als Statussymbol für wohlhabende Bauern und Gutsherren fand es Verwendung. Während es früher nicht gekauft, sondern nur geerbt werden konnte, ist es heute in entsprechenden Läden zu haben – dann oft auch mit den Accessoires, die noch immer an die Jagd erinnern: Geweihteile, Greifvogelkrallen oder Reißzähne. Weiter unten am Mann, an den Waden, finden sich dann noch die Loferl: Die Wadenwärmer sind zur kurzen Lederhose ein Muss. Sie werden auf dem stärksten Teil der Wade getragen und passen perfekt zu den Haferlschuhen, aus denen keine Socken herausblitzen sollten.

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Im Trachtenoutfit zur Verlosung

Weil es auch am Bodensee, am Hochrhein, im Schwarzwald und auf der Baar wunderschöne Dirndl und Lederhosen gibt, die jetzt zu den Volksfesten der Region aus dem Schrank geholt werden, sucht das Inspirationen Team die schönsten Trachtenoutfits der Region. Wer bis Sonntag, 02. Oktober 2022, ein Foto von sich in Tracht an die E-Mail-Adresse shop@suedkurier.de schickt, landet automatisch im Lostopf. Zu gewinnen gibt es eine Badisch Kischd „s’Lebe isch schön“ im Wert von 59,90 Euro. Darin enthalten sind Wasserfall Gin, Blackforeschd-Kaffee, Tannenliebe-Limonade, Rosé Schorle und Knäggele. Es entscheidet das Los. Der Gewinner wird per E-Mail benachrichtigt. Das Inspirationen-Team wünscht viel Glück!

  1. Fotos machen: Fotografieren Sie sich in Ihrem Trachtenoutfit, bevor Sie zum Volksfest aufbrechen.
  2. Fotos einschicken: Schicken Sie das Foto bis Sonntag, 02. Oktober 2022, per E-Mail an shop@suedkurier.de.
  3. Daumen drücken: Unter allen Einsendern wird eine Badisch Kischd „s’Lebe isch schön“ im Wert von 59,90 Euro verlost, mit Wasserfall Gin, Blackforeschd-Kaffee, Tannenliebe-Limonade, Rosé Schorle und Knäggele.

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