Genügt ein Tag im Jahr, um die Liebe aufrecht zu erhalten? Natürlich nicht! Der Valentinstag am 14. Februar mag ein netter Termin im Kalender sein, um mal wieder „Ich liebe dich!“ zu sagen. Doch wer sich nur an diesem einen Tag um seinen Partner oder seine Partnerin kümmert, wird damit nicht weit kommen. Auch die anderen 364 Tage im Jahr wollen achtsam und einander zugewandt gelebt werden, damit beide Seiten sich geliebt fühlen. Doch wie kann das gelingen – mitten im Alltag mit all seinen Herausforderungen?
Lernen, was der andere braucht
Der Paar- und Beziehungsberater Gary Chapman ist genau dieser Frage nachgegangen und hat fünf Sprachen der Liebe definiert. Seine Theorie: Die persönliche Liebessprache, die jeder Mensch spricht, lässt sich mit einer Fremdsprache vergleichen. So, wie zwei Menschen mit unterschiedlicher Muttersprache nur schwer miteinander kommunizieren können, fällt es auch Menschen mit unterschiedlichen Beziehungssprachen schwer. Ziel ist aber nicht, sich für eine Beziehung einen Menschen zu suchen, der dieselbe Sprache spricht, oder dem anderen die eigene Liebessprache aufzudrücken. Es geht vielmehr darum, die Liebessprache des anderen zu lernen und anzuwenden. Damit erhöhen sich die Chancen, dass beide Seiten sich immer gut verstanden – und damit auch geliebt – fühlen.
Den Liebestank auffüllen
Die fünf Sprachen, die Chapman herausgefiltert hat, sind „Lob und Anerkennung“, „Zweisamkeit“, „Geschenke“, „Hilfsbereitschaft“ und „Zärtlichkeit“. Menschen, die der ersten Gruppe angehören, brauchen Lob und Anerkennung vom Partner oder der Partnerin, um sich geliebt und wertgeschätzt zu fühlen. Dabei geht es nicht darum, Banalitäten anzuerkennen, sondern das große Ganze zu sehen. Wer diese Sprache spricht und nie gelobt wird, verdurstet im übertragenen Sinn. Sein so genannter Liebestank läuft leer. Männer und Frauen, deren Sprache der Liebe die „Zweisamkeit“ ist, brauchen exklusive Zeit mit dem Partner, die bewusst und aufmerksam sowie einander zugewandt verbracht wird. Dürfen sie diese uneingeschränkte Aufmerksamkeit in ihrer Beziehung erleben, füllt sich ihr Liebestank und sie fühlen sich geborgen und wertgeschätzt.
Aufmerksamkeit schenken
„Geschenke“ ist eine Liebessprache, bei der es darum geht, durch Aufmerksamkeiten dem Menschen, der diese Sprache spricht, zu zeigen, wie wichtig er ist. Der Materialwert spielt dabei meist eine untergeordnete Rolle, es geht mehr um die Geste. Viel wichtiger ist, dass immer wieder auch Wünsche erfüllt werden, die eventuell nicht explizit ausgesprochen wurden. Ein Mensch wiederum, dessen Sprache der Liebe „Hilfsbereitschaft“ ist, kann mit Geschenken nicht viel anfangen. Ihm ist viel wichtiger, dass ihm Hilfe angeboten wird und er bei dem, was er tut, unterstützt wird. Das Gefühl, alles alleine stemmen zu müssen, leert seinen Liebestank. Das Gefühl, immer eine helfende Hand zu haben, füllt ihn. Dabei müssen es nicht die großen Dinge sein. Den Müll runterbringen, beim Tischdecken mit anpacken oder das Auto zu waschen, sind kleine Gesten der Hilfsbereitschaft, die gut ankommen. Auch die Frage „Was kann ich dir Gutes tun?“ oder „Wie kann ich dich unterstützen?“ sind Musik in den Ohren derjenigen, die die Hilfsbereitschaft als Sprache der Liebe nutzen. Fehlt noch die Zärtlichkeit. Hier sind Umarmungen und Streicheleinheiten vonnöten, um dem Partner ein sehr gutes Gefühl. Mehr als ein gesprochenes „Ich liebe dich“ kommt es darauf an, über Berührungen und Zärtlichkeiten die Zuneigung zum Ausdruck zu bringen.